Am Samstag, dem 3. August 2019, trafen sich zu ungewohnter Zeit (14 Uhr) diejenigen Schachspieler von Bodenheim und Landskrone, die das Abent(h)euer „Jugendfreizeit 2019“ wagen wollten, an der Emondshalle zwecks Abreise nach Bayern. Das Ziel war der Klotzenhof in Großheubach, dessen Name sich von einem berühmt berüchtigten Räuber ableitet, aber dazu später mehr. Erst vor Ort trafen wir die Teilnehmer von Vorwärts Orient Mainz, die separat angereist waren.
Nach dem Beziehen der Zimmer und den in der Gruppe erstellten Hausregeln wurde zu Abend gegessen.
Da die Teilnehmer von der langen Reise müde waren, gab es kein gemeinsames Abendprogramm. Allerdings trafen sich mehrere angehende und fortgeschrittene Künstler zum Zeichenkurs bei Manuel II. Das hat viel Spaß gemacht. Vielleicht hängt irgendwann mal etwas von einem der Talente im MoMA.
Am Sonntag morgen wurde nach dem Training die erste Runde der 3 Turniere gespielt. Im A-Turnier traten Bastian, Julian, Hannah, Konstantin, Leonhard und Manuel II in einem Rundenturnier an. Doppelrundig wurden im B-Turnier (Arturs, Felix, Georgi und Simon) und im C-Turnier (Aaron, Connor, Mara und Mirelle-Fabienne) gespielt. Noch vor dem Essen wurden die Partien gemeinsam mit einem Trainer analysiert.
Nach dem Mittagessen stand Teil 1 der Dorf- Wald- und Wiesenrallye statt. Diese war um einen ausliegenden Geocache herum konzipiert und es konnten an einem Tag nur zwei Gruppen zeitlich versetzt gehen. Zuerst waren die Gruppen von Manuel und Vera dran, sich mit dem Rätsel des Schatzes des berühmten Räubers auseinander zu setzen. Da nicht alle Rallyeteilnehmer den Hinweis mit den langen Hosen verstanden hatten, mussten alternative “tragfähige Lösungen” gefunden werden.
Die anderen beiden Gruppen trainierten dafür länger und hatten dann Freizeit.
Abends spielten wir ein Handycapblitzturnier. Da durften die Mädels den Jungs mal zwischendurch eine Dame klauen oder der ältere Spieler gab soviele Bauern ab wie die Altersdifferenz betrug. War in der Partie des Verfassers gegen Paul nicht unbedingt ideal, aber es sollte ja Spaß machen.
Am Montag war nach dem Training die zweite Runde dran. Nachmittags wurde Fußballschach gespielt. Es war zwar nicht so warm wie im Vorjahr, trotzdem hatten alle viel Spaß, insbesondere bei der anschließenden Wasserschlacht.
Bei Abendessen hauchte eine Stubenfliege (Udo) ihr Leben tragischer Weise in der Butter aus. Aufgrund der daraus entstandenen mannigfaltigen Emotionen fühlten sich einige wenige zu Gedichten ganz besonderer Qualität inspiriert… Nach dem Abendessen fand das Tandemturnier statt.
Am Dienstag spielten alle die dritte Runde. Alle? Aber nein, ein paar unbeugsame … hatten offenbar Probleme, weiß von schwarz zu unterscheiden, und spielten Runde 6 vor. Vor dem Mittagessen trug Philipp das Gedicht „Ode an die Fliege“ vor. Apropos Mittagessen: Anbei eine kleine Fotostrecke zur Entstehung des “Amuse bouche”.
Nach dem Mittagessen und dem Training fand Teil 2 der Rallye statt und Paul machte sich mit seiner Gruppe auf den Weg. Leider hielt sich das Wetter nicht an die Prognose und so verschoben wir Philipps Start auf Donnerstag. Der Rest hatte mehr Training und Freizeit. Abends wurde ein Blitzturnier (10 Minuten Bedenkzeit) gespielt.
Am Mittwoch war Schlechtwettertag. Nach dem Morgentraining wurde die vierte Runde gespielt. Philipp trug vor dem Mittagessen ein weiteres Gedicht, „Das andere Damenopfer“ vor. Nachmittags wurde das A-Turniersimultan ausgetragen.
Der Rest hatte Extratraining und dann Freizeit. Abends wurde gemeinsam Werwolf gespielt, ein Spiel das ich bisher nur vom Hörensagen kannte. Etwas merkwürdig, aber auch ganz lustig.
Am Donnerstag morgen war nach dem Training die fünfte Runde dran. Den Abschluss der Gedichtvorträge bildete „Glück im Unglück“, wonach wir uns wieder von Ralfs und Melissas kulinarischen Spezialitäten verwöhnen ließen.
Nachmittags fand das B-Turniersimultan statt und Philipp absolvierte mit seiner Gruppe die Rallye. Die übrigen machten Extratraining und nutzten den Rest der Zeit für Gesellschaftsspiele und Freizeit.
Abends wurde gegrillt und dabei die Fragen der Rallye aufgelöst (z.B., dass Abentheuer und Langweiler 22 km auseinander liegen).
Nur wenige wagten sich danach auf die freiwillige Nachtwanderung im japanischen „shinrin-yoku“-Stil. Für diese hatte sich die Anstrengung aber durchaus gelohnt und sie kamen entspannt zum Klotzenhof zurück.
Am Freitag spielten nach dem Morgentraining das B-und C- Turnier die sechste und damit letzte Runde. Die Teilnehmer des A-Turniers waren schon fertig und spielten ein Handycapsimultan gegen Maurice und den Verfasser. Die beiden Spieler mit dem gleichen Anfgangsbuchstaben hatten an den 6 Brettern Weiß und 45 Minuten Bedenkzeit und mussten ihre Züge abwechselnd ausführen. Die Gegner hatten 60 Minuten und mussten mitschreiben, um die Partien anschließend mit Paul zu analysieren. Hannah konnte von einem Bauerneinsteller profitieren und konnte als einzige einen halben Punkt für die Schwarzspieler holen.
Nach der üblichen Pizza wurden die Schlafzimmer geräumt und das Haus gesäubert. Außerdem wurden die Figuren sortiert und die Bretter mal ordentlich gereinigt.
Dann fand die Siegerehrung statt (Turniere, Rallye und eine „Abendturniergesamtwertung“). Außerdem wurde der Sieger des Gedichtwettbewerts proklamiert. Aufgrund fehlender UNO-Beobachter gab es offenbar deutliche Defizite beim Urnengang. Auch eine kurze Bewertung der Jugendfreizeit aus Teilnehmer- und Betreuersicht wurde nicht ausgelassen. Dann blieb neben dem obligatorischen Gruppenbild nur noch die Säuberung von Küche und Grill sowie die Müllentsorgung bevor die fahrenden Eltern eintrafen.
Zurück in Oppenheim haben wir noch das Material zurück sortiert und der Abend endete recht früh im Bett – endlich mal ausschlafen!
Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Beim Geocache am Klotzenhof haben wir vier Travelbugs ausgesetzt: Landskrone I-IV. Wenn ihr wissen wollt, wo sie gerade sind:
Routen bei Geocaching.com: Landskrone I, Landskrone II, Landskrone III, Landskrone IV.
Bei der Gelegenheit viele Grüße an Ph & BeKaCoWi.
Abschließend möchte ich allen Teilnehmern und Betreuern für die schöne Freizeit danken. Die Bilder stammen von Vera und mir.
Zum Abschluss noch die Turnierergebnisse:
10 Minuten-Blitzschach:
A-Turnier:
B-Turnier:
C-Turnier:
Handycapturnier:
Tandemturnier:
Turniersimultan A:
Turniersimultan B: