Vom 23.-25. findet in den abgelegenen Weiten der Rhön die MDVM statt. In Hilders-Oberbernhards gibt es ca.10 Häuser, ca.30 Kühe, wenig Internet- oder Handyempfang und eine Jugendherberge.
In dieser darf die Landskrone U14-Mannschaft bei der Mitteldeutschen Meisterschaft gegen Koblenz, Neuberg, Gera, Frankenthal und Merchweiler-Wemmetsweiler spielen.
Gleicher Ort, gleiche Spieler, gleiche Betreuer, gleicher Kleinbus zur Anreise wie 2017. Ob es genau so erfolgreich wird wie “damals” in der U12?
Die ersten Drei qualifizieren sich für die Deutsche Vereinsmeisterschaft (zwischen Weihnachten und Neujahr in Magdeburg). Gera ist der Favorit, Merchweiler-Wemmetsweiler krasser Aussenseiter.
Landskrone spielt in der Aufstellung Julian Behr – Maurice-Pascal Müller – Lena Kalina – und an Brett 4 wechseln sich Nico Dittenberger und Leonhard Kinsky ab.
Aktuelle Informationen findet man unter:
Das Turnier startete gestern Abend klasse für Landskrone. Gegner Koblenz konnte nicht in Bestbesetzung anreisen. Dadurch waren wir nicht nur an Brett 2 und 3, sondern auch an Brett 4 leichter Favorit nach DWZ.
Das Julian es an Brett 1 schwer haben würde gegen DWZ 1825 war klar. Das aber schon nach weniger als 10 Zügen ein Bauer abhanden gekommen war, enttäuschte ihn dennoch. Nach ca.2 Stunden stand es 0:1.
Wenig später konnte Maurice den Ausgleich erzielen. Lena ging mit einem Mehrbauern in ein Doppelturm-Springer-Endspiel.
Dann konnte Leonhard mit einer schönen taktischen Kombination gewinnen. Lena hatte am Ende noch 2:24 Minuten auf der Uhr (es gibt kein Inkrement!), aber rechtzeitig gewonnen. 3:1 gegen Koblenz. Super!
Heute morgen, 8:30 Oberbernhards. Die Vorbereitung sitzt. Der Gegner aus Neuberg auch. Mal sehen…
Das Spiel gegen Neuberg (welche gestern gegen den RLP-Meister Frankenthal gewonnen hatten) entwickelte sich früh in eine für uns gute Richtung.
Nico stand gegen seinen 200 DWZ stärkeren Gegner bereits im frühen Mittelspiel sehr angenehm mit großem Raumvorteil. Diesen konnte er dann schön verwerten. 1:0.
Maurice fand gefühlt 10 Züge lang immer den besten Zug und verbesserte sein Stellung nach und nach. Zwei schöne Taktiken sorgten dann auch für Materialvorteil. 2:0.
Lena gewann ca. im 15 Zug einen Bauern und vergrößerte den den Vorteil im Schwerfigurenendspiel nach und nach. 3:0.
Julian spielte eine sehr starke Partie. Gewann auch einen Bauern und stand gut. Ein Figurenopfer des Gegners war dessen letzter Konterversuch. Nach langem Überlegen nach Julian dies nicht an und der Gegner konnte ausgleichen und später gewinnen. Die Annahme des Opfers wäre an dieser Gabelung der Weg zum Sieg gewesen.
Also wieder 3:1 gegen einen direkten Konkurrenten. Damit liegt Landskrone sehr gut im Rennen um einen Platz bei der DVM.
Heute Nachmittag nun das Spiel gegen den Top-Favoriten Gera, der seine ersten beiden Spiele je 4:0 gewann und dann morgen früh das entscheidende Spiel gegen Frankenthal.
Harter Kampf gegen Gera. 3 von 4 Partien gingen bis in die letzten 15 Minuten der maximalen Spielzeit.
Maurice hatte im Mittelspiel mit einem schönen Mehrzüger eine Qualität gewonnen. Leider war im Endspiel Dame-Turm gegen Dame-Läufer und je 4 Bauern das Dauerschach nicht zu vermeiden. Also “nur” Remis gegen DWZ 1996.
Leonhard hatte zwei Bauern weniger, aber einen schönen Mattangriff dafür. Am Ende konnte die Gegnerin (1622) aber gerade so alles verteidigen und dann das Endspiel leicht gewinnen.
Lena stand lange Zeit etwas besser. Irgendwann standen die gegnerischen DTS aber doch aktiver als die eigenen und der Gegner (1652) konnte das auch verwerten.
Julian hatte eine völlig ausgeglichene Partie (gegen DWZ 1942). In der Zeitnot des Gegners (noch 3 Minuten) und beginnender Zeitnot bei Julian (12 Minuten) gewann der Gegner einen Bauern und obwohl das Endspiel DL4B-DS3B schwer zu spielen war, konnte dieser den Bauern schließlich zum Sieg verwerten, als beide Spieler noch ca. 30 Sekunden auf der Uhr hatten.
0,5:3,5. Schade. Da hatten Spieler und Spielerin mehr verdient.
Und dennoch war es eine erfolgreiche Runde. Zum einen, weil man sehen konnte, wie nah wir an einer so starken Mannschaft wie Gera dran sind und zum anderen deswegen, weil Koblenz gegen Neuberg gewann. Damit ist Landskrone zu 98% für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert !
Zum einen, wenn morgen früh mindestens ein 2:2 gegen Frankenthal gelingt, aber selbst bei einer Niederlage gegen Frankenthal und einem eigenen Sieg in der letzten Runde gegen Merchweiler-Wemmetsweiler müsste schon Neuberg haushoch gegen Gera gewinnen und wir haushoch gegen Frankenthal verloren haben, damit wir irgenwie konstruiert noch aus den ersten 3 Plätzen rausrutschen.
Stattdessen wollen die Spieler morgen gegen Frankenthal was holen und hier Zweiter werden
Heute morgen lief gegen Frankenthal gar nichts. Nico verlor eine klare Gewinnstellung, Maurice verrechnete sich bei einem Opfer und kämpfte dann noch lange mit Minusfigur. 0:2
Julian spielte seine vierte gute Partie. Aber gegen DWZ 1820 reichte es am Ende wieder nicht. Nachdem Lena nach besserer Stellung am Ende mit Remis zufrieden sein musste, stand es 0,5:3,5.
Gera gewann 3,5:0,5 gegen Koblenz. Das sah lange knapper aus, aber richtig gefährdet war ein Geraer Sieg nie.
Vor der letzten Runde sieht es jetzt so aus:
Landskrone spielt gegen Merchweiler-Wemmetsweiler, die bisher 0 Brettpunkte haben.
Neuberg spielt gegen Gera (Die zwei mal 4:0 und zwei mal 3,5:0,5 gewonnen haben) und Koblenz gegen Frankenthal.
Gera ist bereits für die DVM qualifiziert. Der Sieger aus Koblenz gegen Frankenthal wird es ebenfalls sein. Sollte Landskrone 4:0 gewinnen, muss Neuberg 3,5:0,5 gegen Gera gewinnen, um noch vor Landskrone zu sein. Sollten wir knapper gewinnen, benötigt Neuberg entsprechend weniger Brettpunkte.
Nur wenn Koblenz – Frankenthal 2:2 ausgeht, können wir noch Zweiter werden. Aber Platz 3 wäre natürlich völlig OK. DVM-Qualifikation ist DVM-Qualifikation.
14:01: Landskrone führt 3:0, Gera führt 1:0. Fast geschafft…
14:25 2:0 für Gera. WIR FAHRN NACH MAGDEBURG !!!
15:50 die letzte Partie ist beendet. Landskrone – Merchweiler-Wemmetsweiler 4:0, Gera-Neuberg 4:0, Frankenthal-Koblenz 2,5:1,5 (warum musste das Koblenzer Brett 4 den Sieg wegwerfen und Remis spielen? Bei 2:2 wären wir noch Zweiter geworden)
Kleines Zitat, was ich vorgestern am Anfang dieses Berichtes geschrieben habe:
“Gleicher Ort, gleiche Spieler, gleiche Betreuer, gleicher Kleinbus zur Anreise wie 2017. Ob es genau so erfolgreich wird wie “damals” in der U12? ”
Die Antwort ist nun am Ende des Turniers: ja! Wieder dritter, wieder Mannschaftspunktgleich mit den Zweiten. Wieder einen halben Brettpunkt weniger als der Zweite und wieder ein klarer Vorsprung vor dem Vierten. Und wieder waren wir im Prinzip schon nach 3 Runden “durch”.
Rückblickend blieben alle Überraschungen aus – Gera gab wie erwartet keinen Mannschaftspunkt ab. Landskrone und Koblenz holten jeweils einen halben Brettpunkt gegen Gera und es wäre etwas mehr dringewesen. Ganz nah dran am Mannschaftspunkt war aber keine Mannschaft in den Spielen gegen den Topfavoriten, der die anderen drei Spiele 4:0 gewann.
Und Sensationen blieben auch aus – Merchweiler-Memmetsweiler holte erwartungsgemäß keinen Brettpunkt.
Somit spielten also wie erwartet 4 Mannschaften um die zwei Qualifikationsplätze zur DVM hinter Gera.
Damit reichten 4 Mannschaftspunkte aus den Spielen gegen Koblenz, Neuberg und Frankenthal – und die fuhr Landskrone bereits in den ersten beiden Runden mit Siegen gegen Koblenz und Neuberg ein. Die einzige Möglichkeit, dass 4 Mannschaftspunkte (plus die zwei gegen M.-W.) nicht reichen könnten, wäre gewesen, dass einer der drei direkten Konkurrenten 0:8 Punkte (plus die zwei gegen M.-W.) macht und die anderen beiden außer uns somit auch 4 (plus die zwei gegen M.-W.) und man dann nach Brettpunkten Vierter wird. Diese Möglichkeit wurde in der dritten Runde ausgeschlossen, als Koblenz gegen Neuberg gewann und somit jede der 4 Mannschaften, die die zwei Plätze ausspielten, mindestens einmal gewonnen hatte. Ab hier hätte nur noch eine große Überraschung von Koblenz oder Neuberg gegen Gera oder eine sensationelle Niederlage von uns gegen M.W. die Qualifikation verhindern können. Es war also sehr früh also in (fast) trockenen Tüchern.
Ein ganz großer Dank an unseren schachlichen Betreuer Paul Perske, der Lena und die Jungs gegen Neuberg, Gera und Frankenthal super vorbereitet hat. Fast an jedem Brett spielte der Gegner dann auch die vorbereitete Variante.
Schade, dass das Team gegen Frankenthal eine schwache Runde einstreute und dadurch haarscharf Platz 2 verpasst hat, aber wichtig war nur das eine Ziel: Die Qualifikation zur DVM vom 26.12. – 30.12. in Magdeburg. Alle freuen sich schon drauf, dass das gleiche Team wie 2017 wieder in Magdeburg eine Deutsche Meisterschaft spielen darf!
Inzwischen ist auch die DWZ-Auswertung des Turniers erfolgt.
Julian: DWZ Minus 56 auf 1534. Julian hat – zumindest ab Runde 2 – nur starke Partien gespielt. Gegen die Gegner mit DWZ >1800 hat es dann am Ende leider zweimal nicht für durchaus verdiente Remisen gereicht. Aber er hat gezeigt, wie gut er gegen diese Gegner mithalten kann und das es berechtigt war, ihm auch mal Brett 1 anzuvertrauen. Sehr unglücklich die Partie gegen Neuberg (siehe Text oben).
Maurice: DWZ Plus 42 auf 1672. Sehr starkes Turnier! Die beiden Gegner mit knapp unter 1600 in den ersten beiden Runden geschlagen. Dann Remis gegen DWZ 1995, über das der Gegner noch sehr zufrieden sein musste. In Runde 4 leider veropfert.
Lena: DWZ Minus 10 auf 1620. So weit hinten haben wir Lena noch nie spielen lassen. Löste die Aufgaben in den beiden entscheidenden Spielen in den ersten beiden Runden so souverän wie erhofft. Gegen Gera war (nicht nur) für Lena mehr drin und in der einzigen schwachen Runde des Teams gegen Frankenthal ließ auch Lena einen halben Punkt liegen. 3,5 aus 5 war ein gutes Ergebnis.
Nico: DWZ Plus 38 auf 1295. Ganz starke Partie in Runde 2 gegen Neuberg, die für die Qualifikation zur DVM sehr wichtig war. Gegen Frankenthal dann leider eine Gewinnstellung verdorben.
Leonhard: DWZ Plus 32 auf 1269. Wichtiger Sieg in Runde 1 gegen Koblenz, der für die Qualifikation zur DVM sehr wichtig war. Gegen Gera auch eine gute Partie gespielt, aber gegen die über 400 DWZ stärkere Gegnerin letztlich chancenlos.
Insgesamt wurden in 5 Altersklassen 14 Plätze die Deutschen Vereinsmeisterschaften ausgespielt. Davon gingen 5 nach Rheinland-Pfalz, darunter 3 nach Rheinhessen.