Die Saison 2021 ist zu Ende. Zumindest für die meisten Mannschaften, denn nur für die jeweils ersten Beiden der 8er-Gruppen geht es nun im Vierteilfinale weiter um den jeweiligen Ligasieg und Aufstieg weiter. Landskrone I und II sind unter den Teams, für die die Saison beendet ist.
Daher Zeit für ein Fazit:
Es wurde endlich mal wieder Mannschafts-Liga gespielt! Auch wenn es „nur“ online war – aus meiner Sicht ist online-Mannschafts-Schach so viel besser als gar kein Schach.
Ja, beim online-Schach könnte man leichter betrügen, als am „echten“ Brett. Aber zumindest bei der DSOL fanden sehr gute technische Kontrollen statt und ich bin sicher, das fast alle Betrüger erwischt wurden. Und das waren unten den 3000 Spielern genau 3.
Ja, man trifft weniger Leute „live“, was sehr schade ist. Aber dafür hatte man die Gelegenheit, mal gegen ganz andere Vereine und Mannschaften zu spielen. Auswärtsspiele in Nauen (in Brandenburg) oder München, wären „live“ doch recht aufwändig.
Die „Technik“ hat hervorragend funktioniert. Mannschaftsaufstellungen abgeben z.B. war sehr einfach, Ergebnismeldung automatisch und in sekundenschnelle und alle Partien sind online verfügbar und können z.B. auch im Jugendtraining analysiert werden, ohne Aufzeichnungen auf Partieformularen zu verwenden, was manchmal mehr graphologische als schachliche Kenntnisse erfordern.
Sollte es eine weitere DSOL-Saison geben: Ich wäre als Spieler dabei und auch gerne wieder bereit, Landskroner Mannschaften zu organisieren.
Landskrone war mit zwei Mannschaften in der DSOL vertreten, obwohl wir wohl auch genügend Spieler für drei Mannschaft gehabt hätten. So konnten wir an jedem Spieltag 8 verschiedene Spieler einsetzen, obwohl Doppeleinsätze von Spielern in der Ersten und Zweiten in der gleichen Woche erlaubt gewesen wären – und auch möglich, da die Mannschaft in 5 von 7 Spielwochen an unterschiedlichen Tagen gespielt haben. Und der Mannschaftsführer der beiden Mannschaften musste nur zwei mal selbst mitspielen und konnte sich sonst aufs Zuschauen und die MF-Rolle konzentrieren.
Die 13 Ligen wurden nach DWZ-Schnitt der Mannschaften eingeteilt. Da Landskrone I einen Spieler vorne gemeldet hatte, der aus gesundheitlich-familiären Gründen fast nicht spielen konnte und Landskrone II zwei Spieler vorne gemeldet hatte, die wie geplant nie (sondern nur für Landskrone I) oder sehr selten (der MF) gespielt haben, wurden wir eher zu hoch eingeordnet, so dass die Herausforderung ohnehin groß war. Für Landskrone I kam noch hinzu, dass man knapp über der Grenze zwischen Liga 3 und 4 lag und somit selbst die gemeldeten Vier den niedrigsten Schnitt der Gruppe hatte.
Unter diesen Voraussetzungen war das Abschneiden von Landskrone I in der 3.Liga sensationell gut. 7:5 Mannschaftspunkte und 12:12 Brettpunkte gingen in die Wertung ein. Dazu kam ein Sieg gegen Zwickau, die danach leider ihre Mannschaft zurückzogen. In allen 7 Spielen war der Gegner nach DWZ favorisiert, meist deutlich. Doch die Niederlage gegen Düsseldorf am 3.Spieltag sollte die einzige bleiben. Gegen Gernsheim und Dessau II wurde gewonnen, drei Spiele endeten 2:2 (darunter das gegen den späteren Gruppensieger Bergwinkel (bei Hanau). Selbst der Sprung auf Platz 2 (den Gernsheim belegte) war nur einen Mannschaftspunkt entfernt. Einmal 2,5:1,5 statt 2:2 hätte die Teilnahme am Viertelfinale bedeutet. Oder wenn Zwickau (das gegen Gernsheim gewonnen hatte) nicht zurückgezogen hätte.
Die starken Säulen von Landskrone I waren dabei Manuel Gauer mit 5 Siegen und 2 Remis (6x an Brett 1, 1x an Brett 2, Gegnerschnitt ca. DWZ 2030) und Robin Köhler, der bedingt durch Studiumstress erst ab Spieltag 4 eingreifen konnte, dann aber 4 Siege in 4 Partien an Brett 4 gegen einen Schnitt hinlegte (zwei der Gegner hatten über 1900 DWZ). Ebenfalls zum Erfolg trugen bei: Reinhold Weiß (0,5 aus 1 an Brett 1), Adrian Lösch (1,5 aus 6, dabei 5x an 2 und 1x an 3 gespielt), Colin Bloch 0,5 aus 3 (an Brett 2/3), und die Ersatzspieler aus der Zweiten Mannschaft Alexander Becker 0,5 aus 2 und Marco Stegner 0 aus 1 (ok, der trug also nix bei).
Eine gute, aber keine sensationelle spielte Landskrone II. In die 6.Liga (von 13) eingeordnet, hingen die Trauben sehr hoch. Für den Sieg gegen Barnim und das 2:2 gegen Rinteln, gab es letztlich nur 3 von 14 möglichen Mannschaftspunkten. Aber nicht nur die letzte Runde, in der man Gruppensieger Leherheide am Rande einer Niederlage hatte, zeigt, dass das Team, trotz in allen Runden deutlich niedrigerem DWZ-Schnitt als der Gegner, sehr gut mitgehalten hat.
Es spielten: Alexander Becker (starke 2,5 / 5 an Brett 1), Marco Stegner (0 / 1 an Brett 1), Benno Henrich (2 / 7, einmal an Brett 1, sonst Brett 2), Lena Kalina (2 /4 an Brett 3 bzw. 2), Cornelia Lerch (0 / 6 an Brett 3/4), Frederik Binet (0 /1 an Brett 4) und Riyanna Müller.
Riyanna Müller war zu Saisonbeginn 11 Jahre alt und gehört in ihrem Jahrgang zu den Top 5 Mädchen im deutschen Schach. Aus der Vor-Coronazeit hat sie eine DWZ von 1363. Die tatsächliche Spielstärke ist längst bedeutend höher, aber aktuell kann man die DWZ eben nicht verbessern. Eigentlich sollte sie testweise ein oder zwei mal in dieser Liga eingesetzt werden. Aber die Ergebnisse und die Art und Weise, wie sie erspielt wurden, zwang den MF geradezu dazu, sie dann doch vier mal einzusetzen. Auch die Gegner mit DWZ zwischen DWZ 1600 und 1700 sahen dabei ziemlich alt aus (gut, ist natürlich gegen eine 12-Jährige auch irgendwie logisch) und wurden glatt überspielt. Am Ende standen 4 Siege in 4 Partien und die Erkenntnis, dass die 6.DSOL-Liga für Riyanna nicht zu hoch war und es im „Schach am Brett“ wohl auch die 1.Rheinhessenliga nicht wäre.
Wer die Ergebnisse im Detail nachlesen möchte:
https://dsol.schachbund.de/tabelle.php?s=2021&l=3d
https://dsol.schachbund.de/tabelle.php?s=2021&l=6b
26.3.
Die Spiele der DSOL sind an jedem Spieltag über die fünf Wochentage verteilt und finden am jeweiligen Spielabend der Heimmannschaft statt.
Immer Freitags in der Spielwoche gibt es eine Liveshow mit Partiekommentaren, Gästen und Moderator GM Sebastian Siebrecht.
Die Liveshow zum 7. (und letzten) Spieltag kann heute um 19 Uhr mitverfolgen unter:
https://www.twitch.tv/schachdeutschlandtv
25.3.
Dessau II – Landskrone I 1,5 : 2,5
Reinholds Partie war die erste, die endete. Der Gegner hatte sich gut vorbereitet und erreichte mit schwarz ein Remis.
In den anderen drei Partien sahen die Zuschauer Figurenopfer für Angriff. Das von Adrians Gegner scheint korrekt gewesen zu sein, zumindest führte es zum Partiegewinn. 0,5:1,5.
Das Opfer von Manuels war scheinbar auch korrekt. Zumindest überschritt der Gegner in kritischer Stellung die Zeit. 1,5;1,5.
Die letzte Partie hatte zum vierten Mal in Folge Robin. Das Opfer seines Gegners bereits im 11.Zug war sicher inkorrekt, auch wenn die Partie dann noch lange dauerte. Sieg für Robin 2,5:1,5.
22.03.
SF Leherheide I – SC Landskrone II 2,5 : 1,5
Landskrone II bot dem Gruppensieger Leherheide II in der siebten und letzten Runde einen harten Kampf. Alexander spielte Remis (die Bilanz seines Gegner in den ersten 6 Runden war: 4 Siege, 2 Remis), Riyannas stand vor der Partie bei 5,5 / 6, aber Riyanna konnte sich direkt aus der Eröffnung heraus positionelle Vorteile erspielen und früh verwerten 1,5:0,5.
Leider konnten Cornelia und Benno aus durchaus aussichtsreichen Positionen keine weiteren Brettpunkte beisteuern.
19.03.
Landskrone II- TSV Wertingen 1,5:2,5
Starker Beginn. Benno spielte Remis gegen einen 160 DWZ stärkeren Gegner und Riyanna zerlegte DWZ 1692 mit schwarz in 17 Zügen. 1,5 : 0,5.
Leider sorgte Cornelia für den Ausgleich und Alexander hatte die letzte und entscheidende Partie. In seinem Springerendspiel konnten die Zuschauer verfolgen, wie er die Stellung stetig verbesserte und schließlich eine klare Gewinnstellung erreichte. Dann zeigte sich jedoch wie unbarmherzig Schach sein kann. Ein schlechter Zug und Alexander konnte sofort aufgeben.
18.03.
Landskrone I – SV Bergwinkel 2 : 2
Bergwinkel war nominell haushoher Favorit. Dennoch wurde den mehr als 10 Zuschauern viel Spannung geboten.
Erst nach über 90 Minuten ging die erste Partie zu Ende. Remis von Manuel in nach einer hochtaktischen Partie. Wenig später das gleiche Ergebnis bei Adrian. Colin musste leider aufgeben. 1:2.
Die letzte Partie hatte also zum dritten mal in Folge Robin. Im Turm-Springer gegen Turm-Läufer und später im reinen Turmendspiel hatte Robin nach fast jedem Zug weniger als 10 Sekunden auf der Uhr. Möglicherweise war er der Einzige, der dabei die Nerven behielt. Am Ende war es der dritte Sieg in seiner dritten Partie und das Endergebnis lautete 2:2.
09.03.
Landskrone II – Rinteln II ging am 12.02. nun doch 2:2 aus und nicht 1:3
Der Gegner von Lena wurde des Betrugs überführt und das Ergebnis entsprechend geändert.
05.03.
Landskrone II war auch gegen Barnim (Brandenburg) Außenseiter. Die Gegner von Lena und Benno hatten 100 DWZ mehr zu bieten, der von Riyanna 300.
Lena spielte ein ganz starke Partie. Sie hatte im Endspiel einen Mehrbauer, als der Gegner leider noch eine Zugwiederholung fand, der Lena nicht ausweichen konnte. Remis.
Alexanders Stellung wurde zunehmend besser und auch Riyannas Springerendspielt sah von Zug zu Zug besser aus. Da war es zu verschmerzen, dann man auf Bennos Brett die Fälle wegschwimmen sah.
Alexander erdrückte seinen Gegner nach und nach und fuhr schließlich den Punkt zum 1,5:0,5 ein. Wenig später war auch Riyannas Partie beendet. In einem komplizierten Springerendspiel mit a- und h-Bauer gegen c-Bauer fand sie den Gewinnweg per Springeropfer im richtigen Moment. Und Benno packte im Endspiel Turm gegen Turm und drei Bauern noch einen sehr schönen mehrzügigen Patttrick aus. Der Gegner hatte nur die Wahl zwischen Turm nehmen mit Patt und Zugwiederholung. Der erste Saisonsieg fiel mit 3:1 somit gleich relativ deutlich aus.
02.03.
Landskrone I spielte heute gegen MSA Zugzwang München
Bei Manuel und Wolfgang waren strategische Stellungen auf dem Brett, bei Colin und Robin sahen sie Zuschauer hochtaktische Partien.
Als erstes war die Partie von Colin beendet. Leider mit dem falschen Ergebnis. Auch Wolfgangs Springerendspiel endete mit einem Sieg des Gegners. 0:2.
Manuel setzte seine unglaubliche Serie an Brett 1 fort und steht nach dem erneuten Sieg nun bei 4,5 / 5.
Die letzte Partie hatte also wieder Robin. Diesmal beim Stand von 1:2. Das Endspiel mit Dame und je einem Turm auf jeder Seite war erneut durch die Zeitnot geprägt. Ein schönes 5-zügiges Matt beendet die Partie zum 2:2 !
25.02.
heute spielte Landskrone I – Gernsheim
Sorgt die Deutsche Schach-Online-Liga sonst dafür, dass man auch mal Gegner aus dem gesamten Bundesgebiet bekommt, ohne in der Bundesliga zu spielen, so traf man heute auf das Team aus dem weniger als 20km entfernten Gernsheim. Da könnte die Entfernung zum aktuellen Online-Spielort zwischen unseren Spielern teilweise kleiner gewesen sein, als zu manchem gegnerischen Spieler. Da dazwischen jedoch der Rhein und die Landesgrenze zu Hessen liegt, ist auch Gernsheim ein Verein gegen den man im „normalen“ Spielbetrieb erst in der 2.Bundesliga treffen könnte. Und da steht Landskrone nun nicht gerade kurz davor, diese zu erreichen.
Gernsheim war nach DWZ an allen Brettern im Vorteil. An 1 leicht, an 2 über 100 Punkte, an 3 über 150 und an 4 über 200 Punkte, wobei Robin deutlich stärker ist als sein sehr veraltete Zahl.
Nach etwa eine Stunde war Wolfgang an Brett 3 ein Springer abhanden gekommen. 0:1
Nur wenig später gab es in Adrians Partie an Brett 2 eine dreifache Stellungswiederholung. 0,5:1,5
Manuel ist in dieser Saison nicht zu bremsen. Ihm gelang der dritte Sieg im vierten Spiel (bei einem Remis). 1,5:1,5
Jetzt folgte eine spannende Zeitnotschlacht an Brett 4 zwischen Robin Köhler und Juliane Fischer (in den Top 10-15 der deutschen Mädchen U14). Beide hatten (bei 15 Sekunden Inkrement) weniger als eine Minute und ungleiche Materialverhältnisse (Turm + 6 Bauern gegen Läufer + Springer + 4 Bauern). Vom Verlauf der Zeitnotschlacht konnten die Landskroner Zuschauer sehr angetan sein könnten. Robin gewann und somit auch Landskrone mit 2,5:1,5 !
Für Landskrone I steht bereits am 2.3. das nächste Spiel an, für Landskrone II am 5.3.
22.02.
Landskrone II spielte heute gegen Erkenschwick III
Die Gegner Cornelia und Frederick hatten 200-300 DWZ mehr, mit dem Resultat, dass es bereits nach etwa einer halben Stunde 0:2 stand. Kurz danach kam bei Benno ein Springer abhanden. Nur Alexander kämpfte lange eine Doppelspringerendspiel. Aber auch dies war nicht zu halten. 0:4. Dieser Gegner war – zumindest heute – einfach zu stark.
Landskrone II spielt in der 6.Liga. Alle Informationen zur Gruppe:
Die Termine der beiden Mannschaften findet Ihr auf dieser Homepage unter „Termine“. Die Partien sind alle live im Internet zu sehen.
Vor und nach dem jeweiligen Spieltag werde ich diesen Bericht ergänzen.
Noch mehr Informationen zur DSOL: